„Wir müssen besser hinschauen“ 26. Januar 202327. Januar 2023 NRW-Ministerin Josefine Paul spricht auf unserem ersten Neujahrsempfang. Auf unserem ersten Neujahrsempfang spricht NRW-Familienministerin Josefine Paul über Kinderschutz. Etwa 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sozialverbänden, Sport, Kultur und ehrenamtlichen Organisationen konnten unsere Kreisverbandssprecher*innen Wiebke Kopsieker und Timo Broeker am vergangenen Samstagnachmittag in der Historischen Aula in Detmold begrüßen, darunter Landrat Dr. Axel Lehmann, vier Bürgermeister, Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast sowie die GRÜNE Landtagsfraktionssprecherin Wibke Brems. Von links: Kreisverbandssprecherin Wiebke Kopsieker (KV Lippe), Norika Creuzmann MdL (KV Paderborn), Landtagsfraktionsvorsitzende Wibke Brems MdL (KV Gütersloh), Ministerin Josefine Paul MdL, Julia Eisentraut MdL (KV Lippe) und Kreisverbandssprecher Timo Broeker (KV Lippe). Zum Schwerpunktthema „Kinderschutz in Zeiten multipler Krisen“ diskutierte NRW-Familienministerin Josefine Paul mit Pfarrer Dieter Bökemeier, Pfarrer für Migration der Lippischen Landeskirche und Co-Sprecher der Flüchtlingshilfe Lippe, sowie dem Leiter der Villa am Hügel des Kinderschutzbundes in Detmold, Jürgen Koerdt. Zum Thema „Kinderschutz in Zeiten multipler Krisen“ diskutierten Pfarrer Dieter Bökemeier (Co-Vorsitzender der lippischen Flüchtlingshilfe, links), Familienministern Josefine Paul MdL (2. von links) und Jürgen Koerdt vom Kinderschutzbund Detmold (rechts). Es moderierte unsere Kreisverbandssprecherin Wiebke Kopsieker (3. von links). Ministerin Paul betonte, dass Schutzkonzepte in Institutionen wie Kitas und Schulen kein netter Zusatz, sondern eine elementare Pflichtaufgabe sei. „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens. Erwachsene sind für den Schutz von Kindern verantwortlich, das muss noch stärker strukturell verankert werden.“ Doch es gehe nicht nur darum, böse Absichten zu erkennen und zu unterbinden, es gehe um Kinderrechte, um ein Aufwachsen unter guten und chancengleichen Bedingungen. „Kinderschutz meint Kindeswohl“, brachte es Koerdt vom Kinderschutzbund Detmold auf den Punkt. „Krisen treffen nicht alle gleich“ Mit den Erfahrungen aus der Coronapandemie stellte die Familienministerin fest, dass Krisen zwar alle treffen, aber nicht alle gleich. „Kindeswohl wird meist durch die Umstände beeinträchtigt, auch hier müssen wir hinschauen und handeln.“ Beispielsweise müsse Politik dafür sorgen, dass notwendige Infrastruktur für Kinder und Familien auch und gerade in Krisenzeiten aufrechterhalten bleibt.Pfarrer Dieter Bökemeier freute sich, dass im Rahmen der Podiumsdiskussion Kinderschutz der geflüchteten Kinder mitbedacht wurde. Auch hier seien Verlässlichkeit und Konstanz oft Themen, denen aber über angemessene Unterbringungsmöglichkeiten und eine Aufenthaltsverfestigung der Eltern begegnet werden könne. Hier hakte Ministerin Paul ein: „Wir müssen Spurwechsel ermöglichen zwischen Asylverfahren und anderen rechtlichen Einwanderungsmöglichkeiten wie Fachkräftezuzug.“ Die große Herausforderung fürs neue Jahr sei, so sagten alle Diskussionsteilnehmerinnen einstimmig, Flucht und Migration nicht als Belastung zu sehen, sondern als Zukunftsaufgabe, von der unsere Gesellschaft profitiert. Die kommunalen Vertreterinnen der Politik bekamen vom Podium noch weitere Hausaufgaben auf den Weg: Jugendliche fühlten sich laut Studien nicht beachtet und sollten mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten vor Ort bekommen, Hilfsangebote für Kinder und Familien seien besser zu vernetzen und dem Fachkräftemangel im Bereich Kinder- und Jugendbetreuung müsse dringend besser begegnet werden. Abgeordnete sprachen Grußworte Auch die lippischen Abgeordneten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben sich in ihren politischen Grußworten mit den aktuellen multiplen Krisen auseinandergesetzt: Der GRÜNE Bundestagsabgeordnete Robin Wagener mahnte, dass wir diesen nicht mehr länger nur mit dem Prinzip Hoffnung begegnen dürfen. Der Außenpolitiker appellierte mit Blick auf 60 Jahre Élysée-Vertrag an das internationale Miteinander, warb gleichzeitig für konsequenten Klimaschutz in allen Sektoren – und das unter Berücksichtigung sozialer Aspekte. Julia Eisentraut machte angesichts der Krisen deutlich: „Eine Situation zu bewältigen heißt, sie zu verändern.“ Die Landtagsabgeordnete setzt dabei ebenfalls auf Solidarität und das demokratische Ringen um Lösungen. Ein weiterer wichtiger Baustein sind für die Informatikerin wissenschaftliche Erkenntnisse, ob es nun um Klimaerwärmung, Pandemien oder Wirtschaftskrisen geht. Robin Wagener MdB behielt in seinem Grußwort die Außenpolitik im Blick. Die lippischen Abgeordneten Julia Eisentraut MdL und Robin Wagener MdB nutzten den Neujahrsempfang zum Austausch. In ihrem Grußwort setzte Julia Eisentraut MdL sich auch für die Wissenschaft ein. Durch die Veranstaltung führten unsere Kreissprecher*innen Wiebke Kopsieker und Timo Broeker. Sie freuten sich sehr, dass so viele unterschiedliche Akteure auf der Veranstaltung ins Gespräch gekommen sind: „Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind nur gesamtgesellschaftlich zu bewältigen. Die Podiumsdiskussion und die anschließenden Wortbeiträge aus dem Publikum haben uns gezeigt, wie facettenreich allein das Thema Kinderschutz ist und wir von einer Kultur des Wegsehens zu einer Kultur des Hinsehens kommen müssen. Und auch für den Klima- und Artenschutz, die überlebenswichtigen Herausforderungen unserer Zeit, brauchen wir ein breites gesellschaftliches Engagement.“ Die Historische Aula in Detmold war auf unserem ersten Neujahrsempfang sehr gut besucht. Die Kreissprecher*innen Timo Broeker und Wiebke Kopsieker (vorne, v. l.) freuten sich, so viele Akteure aus Lippe und den Nachbarkreisen begrüßen zu dürfen.