Landesverband bewahren, heißt ihn deutlich zu verändern

„Die Idee des Landesverband zu bewahren während sich die Zeiten ändern geht nur, wenn wir ihn deutlich neu aufstellen. Um die Besonderheiten Lippes als dritten Landesteils in NRW auch in der sich ändernden Welt zu bewahren, brauchen wir einen neuen lippischen Konsens für den Landesverband Lippe. Wir wollen das ererbte lippische Vermögen schützen, die Kulturarbeit in Lippe zeitgemäß für alle Lipperinnen und Lipper ausrichten und auf Dauer sichern. Und wir müssen angesichts der Klimakrise den Wald des Landesverbandes viel stärker als bisher mit dem Ziel bewirtschaften, seine ökologische Funktion und seinen Wert als Naherholungsgebiet zu erhalten und zu stärken. Die erheblichen Weichenstellungen bei Aufgaben, Struktur und Finanzierung können nur gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, dem Kreis, den Kulturschaffenden, den Naturschutzverbänden, den Waldbewirtschaftern, den Heimatverbänden und nicht zuletzt uns Lipperinnen und Lippern erarbeitet werden. Das wird eine wesentliche Aufgabe für den neuen Verbandsvorsteher und die lippische Politik in der kommenden Wahlperiode“, so der Kreisvorsitzende der Grünen Robin Wagener.  

Die Herausforderungen sehen die lippischen Grünen und die Grünen im Landesverband Lippe übereinstimmend in der Kulturarbeit, dem Wald und dem Wegfall alter Finanzierungsmodelle. Die Kreisvorsitzenden Inga Kretzschmar und Robin Wagener und die Fraktionsvorsitzende im Landesverband Annette Paschke-Lehmann erklären dazu: „Ein weiter-so kann und darf es in den nächsten Jahren nicht geben. Die Kulturarbeit muss stärker an den unterschiedlichen Interessen der Bevölkerung ausgerichtet und in alle lippischen Orte gebracht werden. Kultur gehört für uns Grüne zur Daseinsvorsorge, ist somit ein wesentlicher Bestandteil und bekommt eine immer wichtigere Bedeutung, um unsere Gesellschaft bei allen Spannungen zusammenzuhalten. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren die alten Finanzierungsmodelle durch die stattfindenden Entwicklungen in der Waldbewirtschaftung und bei den Kapitalerträgen immer schwieriger. Und angesichts der Klimakrise müssen wir im Wald jetzt viel stärker umsteuern. Die Prämisse muss weg vom reinen Ertragsdenken, hin zu mehr Natur- und Klimaschutz.“ 

Die Rasanz der Entwicklung auch in den lippischen Wäldern hat gezeigt, dass die Umstellung auf ein anderes Zertfizierungsverfahren wesentlich zu kurz greift, daher werden die Grünen ihren bisherigen FSC-Antrag erstmal nicht weiterverfolgen, sondern eine umfassendere Strategie für den Wald entwickeln. „Der Wald ist einer unserer wichtigsten Verbündeten gegen die Klimakrise. Die beiden Dürresommer in Folge, Borkenkäfer, Sturmschäden – die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass wir eine gänzlich andere Waldbewirtschaftung brauchen, damit die lippischen Wälder den Anforderungen der heutigen Zeit und der Zukunft gewachsen sind. Das lässt sich nicht alleine über eine geänderte Zertifizierung regeln, wir müssen die kompletten Leitlinien der Waldpflege des Landesverbandes Lippe überprüfen. Den FSC-Antrag verfolgen wir daher derzeit nicht weiter, sondern wollen zu umfassenderen Maßnahmen kommen. Der Wald soll und darf weiter auch wirtschaftlich genutzt werden, aber als übergeordnetes Ziel muss über allen Maßnahmen im Wald der Erhalt lippischer Natur und die ökologische Funktion des Waldes stehen“, so Paschke-Lehmann. 

Dabei sind sich die Grünen der Auswirkungen auf den Landesverband Lippe bewusst. „Wenn wir den Wald des Landesverbandes Lippe viel deutlicher als bisher ausgerichtet auf die Bedeutung des Waldes für das Klima und auf den Schutz der Natur pflegen, hat das Auswirkungen auf die Finanzierung des Landesverbandes, der bislang einen großen Teil seiner Einnahmen aus den Walderträgen erzielt. Die gesamte Arbeit und die Finanzierung müssen daher neu gedacht werden und das geht nur, wenn wir alle Beteiligten und möglichen Partner einbeziehen“, so die Grünen abschließend. 

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