Loke stellt Grigat als stellvertretenden Landrat in Frage
Entsetzt über eine Rede des stellvertretenden Landrats Grigat von der CDU bei der Landmannschaft Ostpreußen zeigen sich die lippischen Grünen. „Wenn Stephan Grigat in seiner Rede die Vertreibung aus Ostpreußen als furchtbares singuläres Verbrechen bezeichnet und in der ganzen Rede nicht einmal den Völkermord an den europäischen Juden und die weiteren Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands konkret benennt, sondern nur abstrakt auf die von den Nationalsozialisten begangenen schlimmsten Verbrechen hinweist, und dann auch noch die Vertreibung als das Trauma Deutschlands bezeichnet, kann das als Relativierung des Holocaust verstanden werden“, so der Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Werner Loke.
Auch die lippische Gemeinschaft der hier lebenden Menschen scheine für Grigat nachrangig zu sein, kritisiert der Grüne. Loke erklärt dazu: „Grigat führt in seiner auf der Seite seiner eigenen Landsmannschaft veröffentlichten Rede aus, man verliere seine ostpreußische Identität, wenn man sich mehr als Westdeutscher oder als Pole fühle, denn als Ostpreuße. Es stellt sich dann schon die Frage, wie Grigat als lippischer stellvertretender Landrat einigend und Gemeinschaft fördernd in Lippe wirken will, wenn für ihn dauerhaft seine ostpreußische Identität bestimmend bleibt.“
Und auch die flüchtlingspolitischen Aussagen halten die Grünen für kritisch. „Flüchtlingspolitisch bedient Grigat offensichtlich rechtspopulistische und rechtsradikale Klischees von einer Ausstattung mit Mobiltelefonen und einem mangelnden Rückkehrwillen in die alte Heimat, anders als die ostpreußischen Vertrieben, die nach Grigat anders als die heutigen Geflüchteten auf Knien zurückgegangen wären, hätte man sie gelassen“, so Loke.
Die Grünen fordern Grigat auf, klarzustellen, was er mit der Rede habe sagen wollen und wie seine Haltung zum Holocaust, zu Integration und deutsch-polnischer Versöhnung und zur Flüchtlingspolitik sei. Loke dazu: „Stephan Grigat muss diese Äußerungen öffentlich erklären. Uns scheinen sie nach derzeitiger Lesart mit dem Amt eines stellvertretenden Landrats unvereinbar. Dies bedarf dringend der Aufklärung durch Grigat, aber auch durch die ihn tragende CDU-Fraktion im lippischen Kreistag.“
Anlage:
Link zur Rede: www.ostpreussen.de/lo/nachrichten/artikel/ostpreussen-ist-nicht-sterblich.html
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